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Bayer Leverkusen – FC Barcelona: Astrein … was sonst?

Die Kopfschmerzen nach der am Wochenende nun fast sicher vergeigten Meisterschaft sollten nun etwas gelindert sein. Leverkusen wurde in der Behaglichkeit des eigenen Reviers höflich aber bestimmt so gut wie aus der Champions League verabschiedet. Ein gutes Spiel Barcelonas? Ohne Zweifel. Gemessen an den Möglichkeitden der Mannschaft aber definitiv kein großartiges. Die von Osasuna so schmerzhaft vorgeführten Schwächen plagen das Team zum Teil noch immer, den Deutschen gelang es aber nicht, diese zu nutzen. Zum geschickten Pressing auf die Spieleröffnung und schnellen Kontern gegen eine dank Ballverlust ungeordnete Defensive hat Leverkusen nicht die richtigen Spieler. Dadurch war es ihnen auch nicht möglich, ihre Stärken in der körperlichen Überlegenheit auszuspielen.

Die Entstehungsgeschichte der Tore erklärt die Spielanlage nahezu klischeehaft: Das Tor für Leverkusen fällt durch einen Kopfball nach einer Flanke von der Grundlinie. Barça war hier doch einmal am eigenen Strafraum festgenagelt, Abidal kann die Flanke nicht verhindern, weil er offenbar ohne einen Eckball zu verursachen an den Ball kommen will und Sanchez -hinten lobenswerterweise helfend- steht zwar nicht schlecht, ist aber um zwei Köpfe zu klein um das Tor zu verhindern.

Die drei Tore der Blauroten fallen alle nach Pässen hinter die aufgerückte Verteidigung der Hausherren. Und da fehlt es dann an der Schnelligkeit um die abrupten Richtungsänderungen von Ball und Gegenspieler mitzumachen.

Barças Offensivspiel läuft wieder annähernd wie man es kennt. Sanchez erweist sich trotz hoher Ablösesumme als Goldgriff, Messi gewinnt seine Souveränität wieder zurück und Mechanik des Angriffsspiels beginnt wieder zu greifen: Alves zieht mit seinem Lauf beim zweiten Tor den Linksverteidiger weg aus seiner ursprünglich richtigen Position, wodurch der Passweg von Fábregas auf Sanchez erst frei wird. Messi beim ersten und dritten Tor wie man ihn kennt: Pass abgefangen, gefolgt von einem ansatzlosen Außenristschlenzer in den Lauf des Chilenen. Und in den Schlussminuten noch einmal nach Art des Hauses: Laufpass auf Alves aus dem Mittelfeld, Sprint in den Strafraum um dessen perfekt gespielte Flanke zu verwerten.

 

Fazit

Perfekt: Das Ergebnis. Ein Unentschieden mit Auswärtstor wäre kein Anlass zur Beschwerde gewesen. 1:3 auswärts macht das Rückspiel zur Entspannungsübung.

Gut: Die Offensive. Da gibts nix zu meckern und wieder was zum Staunen.

Nicht so gut: Die Defensive. Noch immer ein Hühnerhaufen. Das ist ein Fortschritt: Am Wochenende war sie noch ein aufgescheuchter Hühnerhaufen. Warum der Mannschaftsteil mit den wenigsten Verletzungen und den wenigsten Rotationen die größte Baustelle bleibt, ist mir ein Rätsel.

Böse: Regen bei der Kälte! Soll keiner sagen, die Deutschen hätten nicht alles versucht.

Jenseitig: Ein Schiedsrichter von Kommerzialrat Walter Nettigs Gnaden. Pfeift wann er will, was er will und wie er will. Mit der gelben Karte in der Hand ein wandelnder Zufallsgenerator. Zur Ehrenrettung sei aber gesagt, daß nichts Spielentscheidendes dabei war.

Szene der Partie: Messi diffundiert samt Ball an der rechten Grundlinie durch drei Verteidiger und überhebt den Torwart im Fallen aus spitzem Winkel. „Pfosten!!!“ sprach ebenjener in der Kommentatorenkabine. Statt der Früchte seiner Arbeit erntet der Floh ein ungläubiges Lächeln und ein anerkennendes Schulterklopfen des perplexen Gegenspielers.

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