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FC Barcelona – AC Milan: Tiqui-Taca statt Bunga-Bunga!

Eine g’mahde Wiesn statt des Rübenackers vom Hinspiel hat der Mannschaft das Spiel erleichtert, von einer metaphorischen kurzen Grasnabe durfte man vor der bisher wichtigsten Partie der Saison aber nicht ausgehen. Milan wurde seinem Ruf defensiver Souveränität absolut gerecht und hatte auch für den Weg zum Tor die richtigen Ideen. Allein, Barça wuchs mit der Aufgabe wie schon so oft in den letzten Jahren. Je wichtiger die Partien, desto näher kommen die Blauroten ihrer Idealform. Fußballerisch und mental. Unter den gegebenen Bedingungen wäre der Ausgleichstreffer gleichbedeutend mit taktischem und psychologischem Oberwasser für Milan gewesen. Die Dynamik des Spiels blieb aber aufseiten der Heimmannschaft, die keinen Einbruch zeigte, sondern flott und sicher weiterspielte, als wäre nichts gewesen. Milan spielte hochklassig und motiviert, blieb aber trotz theoretischem Vorteil etwas ratlos. Obwohl manche ob der beiden Elfmeter und und dem Abpraller vor Iniestas Füße einen glücklichen Spielverlauf unterstellen mögen, hatte man kaum den Eindruck, als könnten die Lombarden Barça noch gefährlich werden. Letztlich waren aber beide Elfmeter regelkonform und Iniestas Tor war weder frei von technischem Können, noch ist es aus heiterem Himmel gefallen. Die Entstehung der Tore ist also barçauntypisch, das Wetierkommen deswegen aber nicht weniger verdient.

Zwei Worte zur Aufstellung: Coole Sau!
Es kann nur einen geben, der in der Schwammerl-Liga beinhart 3-3-4 spielen läßt!  Die Überlegung dahinter ist nicht von der Hand zu weisen: Drei Verteidiger konsequent hinten sind einer mehr als zwei Innen- und zwei aufrückende Außenverteidiger – umso mehr wenn einer der beiden Alves heißt. Derselbe wird von den langen Märschen nach hinten befreit und besetzt den rechten Flügel auf selber Höhe wie Cuenca auf der anderen Seite. Die beiden lösen also ein Problem des Hinspiels und ziehen die Mailänder Verteidigung auseinander. Messi und Fábregas geben zwei falsche Neuner in der Mitte und profitieren von der Nähe zueinander. So wie auch Xavi und Iniesta, die nun wieder das Mittelfeld regiert haben. Die Schwäche der Formation hat Milan recht bald aufgedeckt: Für die Verteidigung der Flügeln fühlte sich bei Gegenangriffen nicht schnell genug wer zuständig. Nocerino kam so außerhalb des seitlichsten Verteidiger zum Torabschluß. Darum holte Pep Alves in der zweiten Halbzeit auch in die nun wieder formierte Viererkette zurück, um diese Lücke zu schließen.

 

Fazit:

Keine Lehrstunde für Milan, aber eine ansprechende Leistung der Hausherren. Die Formkurve aller Akteure nähert sich dem Saisonende wieder einmal dem Zenit. Pep dürfte dafür wirklich eine Zauberformel gefunden haben. Piqué wirkt wieder wie der alte – also eigentlich der jüngere, Iniesta mag die meiste Zeit über das Toreschießen wurscht sein, wenns um selbige geht, trifft er aber verlässlich. Valdés nicht gerade unter Dauerfeuer, aber in wenigen, entscheidenden Momenten wieder einmal eine Lebensversicherung.
Nach den Hebern, Flachschüssen, Distanzschüssen und Vorlagen hat Messi noch eine Art des Toreschießens für sich entdeckt. Jetzt trifft er die Elfer auch noch souverän. Und einen Rekord hat er nebenbei auch schon wieder aufgestellt: Die meisten Tore in einer CL-Saison. Und zwei bis drei Partien bleiben ihm ja heuer noch…

 

Ausblick:

Die Burschen kommen jetzt richtig in Fahrt. Zuurücktreten bitte, Zug fährt ab !

 

 

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