Schon wieder 2:2. Wie in den letzten Jahren, erwies sich auch gestern das Mestalla als eines der härtesten Pflaster, das Barça innert einer Saison zu bespielen hat. Unai Emery hat es nicht verlernt, Pep das Leben schwer zu machen. Und letzterer dürfte etwas zu viel Mut bewiesen haben. Mit DIESEM 3-4-3 ist man gegen DIESEN Gegner schon mit heruntergelassenen Hosen aus der Kabine gekommen. Valencia machte vom Start weg alles richtig: Effektives Pressing von hinten bis vorne, exzellentes Stellungsspiel in der Defensive und auf die blauroten Schwächen abgestimmte Aktionen in der Offensive. Ein Angriff nach dem anderen wurde hinter dem Rücken des offensiver aufgestellten Dani Alves aufgebaut und die Dreierkette bis zur Konfusion auf die Seite gezogen. Barça war vorne derweil auf sein kleines Genie angewiesen. Zur Halbzeit blieb davon ein als glücklich einzuschätzender 1:2-Rückstand.
Der Tragödie folgte nach Wiederanpfiff kein zweiter Teil. Zum einen korrigierte Pep seine Fehler und stabilisierte die rechte Flanke mit der Einwechslung von Adriano, zum anderen hatte Valencia nicht die Kraft, um seinen Spielplan über 90 Minuten durchzuziehen. Messi konnte Fabregas also den erlösenden Ausgleich auflegen.
Conclusio:
Valencia begegnet Barcelona als erstes Team seit langem auf Augenhöhe. Taktisch und technisch top. Da hat man nicht „über den Kampf ins Spiel gefunden“, sondern einfach mit dem richtigen Plan tollen Fußball gespielt. Sollte die Mannschaft diese Form beibehalten, wird sie auch den Rest der Saison der Tabellenspitze zumindest nahe sein.
Mit einem Punkt in einem der schwierigsten Auswärtsspiele der Saison kann man zufrieden sein. Der Gegner verstand, Barça nicht glänzen zu lassen, vorwerfen kann man der Mannschaft aber nichts dramatisches.
Sollte diese Form des 3-4-3 auch in Zukunft gegen ähnlich starke Gegner gespielt werden, könnte „Qatar Foundation“ dem Pampers-Logo weichen müssen.